Herr Lehmann hat ein nettes Haus Da draußen nach Schöneweide raus Träumt friedlich seines Lebens Traum Im Sommer unterm Appelbaum Sein Leben hat nicht sehr viel Sinn Fließt weich wie Buttermilch dahin Drum stand er wie bejossen da Als eines Tages was geschah Das janze Dorf stand in der Früh' Vor seinem Gartenzaun und schrie: "Wat liecht bei Lehmann unterm Appelbaum? Ein Kind, ein Kind, ein Kind! Wat lacht so quietschvajnücht und lutscht am Daum'? Det Kind, det Kind, det Kind! Nu sare mal bloß, wer hat'n Stoch vakohlt Mit's Kind, mit's Kind, mit's Kind? Es is bestellt und is nicht abjeholt Det Kind, det Kind, det Kind!" Herr Lehman hörte das Geschrei Und schickte nach der Polizei Der Polizist, man jlaubt es kaum Der jriente wie der Appelbaum Herr Lehmann schrie: "Det is keen Spaß Det Balj macht mir den Rasen nass!" Doch alles lachte: "Kiek mal an Wat dort pipien der Kleene kann!" Bald kam de janze Gendarmerie Sah sich de Sache an und schrie: "Wat liecht bei Lehmann untern Appelbaum? Ein Kind, ein Kind, ein Kind! Et lacht so quietschvajnücht und lutscht am Daum' Det Kind, det Kind, det Kind! Nu sare mal bloß, wer hat'n Stoch vakohlt Mit's Kind, mit's Kind, mit's Kind? Et is bestellt und is nicht abjeholt Det Kind, det Kind, det Kind!" Es kam so langsam mit der Zeit Die Sache in Vajessenheit Herr Lehmann führte nach nem Jahr Ein holdes Weib zum Traualtar Zum höchst feudalen Hochzeitsschmaus Kam auch ein Parlophon ins Haus Doch als das erste Lied erklang Da wurd Herrn Lehmann angst und bang Die Jäste sahn sich an voll Hohn Denn was tönte aus dem Parlophon: "Wat liecht bei Lehmann unterm Appelbaum? Ein Kind, ein Kind, ein Kind! Wat lacht so quietschvajnücht und lutscht am Daum'? Det Kind, det Kind, det Kind! Nu sare mal bloß, wer hat'n Stoch vakohlt Mit's Kind, mit's Kind, mit's Kind? Et is bestellt und is nicht abjeholt Det Kind, det Kind, det Kind!"